Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Chronische Hautkrankheiten bei
Kindern verstehen

Leiden Kinder unter wiederkehrenden Hautproblemen, ist das für die Familie oft eine große Belastung. Wie entstehen chronische Hautkrankheiten – und was, wenn mein Kind betroffen ist? Wir geben einen Überblick, klären wichtige Begriffe und bieten Eltern Unterstützung.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Christiane Molitor-Mintert

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Hautkrankheiten bei Kindern – eine häufige elterliche Sorge

Wenn die Haut des Kindes auffällig ist – gerötet, trocken, entzündet oder mit juckenden Stellen –, machen sich viele Eltern Sorgen: Steckt eine ernsthafte Krankheit dahinter? Welche Nachteile könnte dies für mein Kind haben? Auch bei bestehender Diagnose – zum Beispiel bei Neurodermitis oder Akne – sind Eltern oft besorgt. Laut einer von der AOK Rheinland/Hamburg beauftragten Studie (Kindergesundheitsatlas 2024) befürchtet bei diagnostizierter Neurodermitis oder Dermatitis über die Hälfte der befragten Eltern, dass sich die Hautprobleme ihres Kindes verschlimmern könnten.

Im Rheinland und in Hamburg ist fast jedes zehnte Kind im Alter von 0 bis 17 Jahren von Neurodermitis oder ähnlichen chronischen Hautentzündungen betroffen oder zeigt entsprechende Anzeichen. Sechs Prozent der Kinder haben laut Elternangaben Akne oder chronische Hautausschläge – entweder diagnostiziert oder vermutet. Besonders häufig tritt Neurodermitis im Kleinkindalter auf: Zwölf Prozent der Drei- bis Sechsjährigen sind betroffen oder zeigen Symptome.

Hautkrankheiten gehören damit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Die Beschwerden sind nicht nur sichtbar, sondern oft auch körperlich und psychisch belastend. Gleichzeitig ist aber vielen unklar, was eine chronische Krankheit überhaupt bedeutet und wie sich die Gesundheit der Haut gezielt unterstützen lässt.

Welche chronischen Hautkrankheiten gibt es?

Nicht jeder Hautausschlag ist eine Krankheit – und nicht jede Hautkrankheit ist chronisch. Der Begriff „chronisch“ bedeutet hier nicht unbedingt, dass die Beschwerden dauerhaft bestehen müssen. Aber: Sie bestehen über einen längeren Zeitraum, treten immer wieder auf oder verschwinden nie ganz. Oft verlaufen chronische Hautkrankheiten in Schüben; Zeiten ohne Symptome wechseln sich mit Phasen voller Beschwerden ab.

Viele entzündliche, allergische oder auch autoimmune Hauterkrankungen können chronisch sein. Sie sind in der Regel nicht ansteckend. Zu den häufigsten chronischen Hautkrankheiten – vor allem auch im Kindesalter – zählen:

  • Neurodermitis (atopische Dermatitis): trockene, entzündete und stark juckende Haut – oft in Armbeugen, Kniekehlen oder im Gesicht
  • Akne: entzündliche Veränderungen wie Mitesser, Pusteln oder Knötchen, vor allem, aber nicht nur in der Pubertät
  • Psoriasis (Schuppenflechte): schuppige, oft silbrig glänzende Hautstellen durch eine immunpathologische Fehlsteuerung.
  • Autoimmune Hauterkrankungen: etwa Vitiligo (weiße Flecken) oder Lupus erythematodes, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet, unter anderem auch gegen die Haut

Im Gegensatz dazu treten akute Hautkrankheiten plötzlich auf und heilen meist vollständig aus. Dazu gehören zum Beispiel Pilzerkrankungen, bakterielle Infektionen wie Wundrose (Erysipel) oder auch virale Hautkrankheiten. Solche durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelösten infektiösen Hautkrankheiten sind häufig ansteckend. Manche akuten Hauterkrankungen können chronisch werden, zum Beispiel Nesselsucht (Urtikaria), die durch plötzlich auftretende Quaddeln und starken Juckreiz gekennzeichnet ist, oder Kontaktekzeme, die durch Reaktionen auf äußere Reize wie Duftstoffe oder Metalle entstehen.

Viele dieser Erkrankungen ähneln sich im Erscheinungsbild. Umso wichtiger ist es, Veränderungen ernst zu nehmen und bei Unsicherheit kinderärztlichen Rat einzuholen.

Ursachen und Einflussfaktoren

Warum bekommt ein Kind eine Hautkrankheit – und ein anderes nicht? Bei chronischen Hautkrankheiten wirken meist mehrere Faktoren zusammen:

  • Genetische Veranlagung: Viele chronische Hauterkrankungen treten familiär gehäuft auf. Bei Neurodermitis zum Beispiel ist das Risiko deutlich erhöht, wenn ein Elternteil betroffen ist. Auch die Beschaffenheit der Haut und damit die Hautbarrierefunktion, also des natürlichen Schutzmantels der Haut , kann vererbt werden.
  • Störungen des Immunsystems: Bei vielen Hautkrankheiten – zum Beispiel der Neurodermitis – reagiert das Immunsystem neben der Barrierefunktionsstörung überempfindlich. Es bekämpft Reize, die eigentlich harmlos sind, oder richtet sich gegen körpereigene Strukturen.
  • Umweltfaktoren und Reizstoffe: Feinstaub, Pollen, Duftstoffe, bestimmte Metalle, Kunstfasern oder aggressive Pflegeprodukte können die Haut reizen oder allergische Reaktionen auslösen.
  • Klima und Jahreszeiten: Kälte, trockene Heizungsluft oder starke UV-Strahlung belasten die Haut. Viele Hautkrankheiten verschlechtern sich im Winter, andere eher im Sommer.
  • Ernährung: Der Einfluss der Ernährung ist individuell unterschiedlich. Manche Kinder reagieren empfindlich auf bestimmte Lebensmittel oder Zusatzstoffe. Auch ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann die Haut verschlechtern.
  • Psychische Belastung und Stress: Stress kann die Haut krank machen. Bei Neurodermitis oder Nesselsucht sind stressbedingte Schübe häufig. Auch Schlafmangel oder familiäre Belastungen können sich bemerkbar machen.
  • Hygiene und Lebensstil: Zu viel Hygiene – zum Beispiel häufiges Duschen mit aggressiven Pflegeprodukten oder das ständige Desinfizieren der Hände – kann die Hautbarriere schwächen. Aber auch mangelnde Pflege kann zu Austrocknung oder Infektionen führen. Kleidung und Waschmittel können eine Rolle spielen.

In der Regel ist es nicht ein einzelner Auslöser, der eine Hautkrankheit entstehen lässt, sondern ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Genau deshalb ist es so wichtig, das Kind individuell zu beobachten und zu begleiten.

Leben mit einer chronischen Hautkrankheit

Gerade weil so viele Faktoren zusammenwirken, lässt sich eine chronische Hauterkrankung oft nicht einfach abstellen. Umso wichtig ist es, den Umgang damit zu lernen – auch als Familie. Denn chronische Hautkrankheiten bei Kindern sind nicht nur ein medizinisches Thema, sondern beeinflussen den Alltag, das Wohlbefinden und oft auch das Familienklima.

Für viele Eltern beginnt die Belastung schon mit der Unsicherheit, wenn sie erste Symptome erkennen: Was ist das? Wie entwickelt es sich? Was hilft wirklich? Wenn die Haut des Kindes immer wieder auffällig ist, juckt, schuppt oder gerötet ist, sind die Tage oft geprägt von Pflege, Beobachtung und Sorge.

Laut Kindergesundheitsatlas berichten viele Eltern von einer spürbaren Belastung – für sich selbst und für ihr Kind. Die Sorgen drehen sich nicht nur um die Hautsymptome, sondern auch um mögliche Folgen: Wird sich das noch verschlimmern? Wird mein Kind darunter leiden – körperlich oder sozial? Viele Eltern fühlen sich in dieser Situation allein gelassen oder überfordert, gerade wenn die Behandlung nicht sofort wirkt oder Rückfälle auftreten.

Für Kinder wiederum ist der ständige Juckreiz, das Eincremen, das Nicht-Kratzen-Dürfen, eine besondere Ernährungsform, regelmäßige Arztbesuche oder der Blick anderer belastend – je nach Alter auf unterschiedliche Weise. Kleinkinder können häufig nur schwer mitteilen, was sie brauchen. Ältere Kinder entwickeln mitunter ein mangelndes Selbstwertgefühl, schämen sich oder ziehen sich zurück, wenn andere sie auf ihre Haut ansprechen.

Auch wenn viele Hautkrankheiten bei Kindern nicht heilbar sind, lassen sie sich meist gut behandeln. Entscheidend ist, den richtigen Umgang zu finden – angepasst an das Kind, seine Lebensphase und die jeweilige Erkrankung.

Was du im Alltag konkret tun kannst, um die Hautgesundheit deines Kindes zu stärken, liest du in diesem Artikel.

Dein Kind hat eine Hautkrankheit? Du bist nicht allein!

Hautkrankheiten gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Viele Eltern machen also ähnliche Erfahrungen – und die meisten Hautkrankheiten bei Kindern lassen sich mit guter Pflege und Beobachtung in den Griff bekommen.

Was zählt, ist ein guter Umgang damit: beobachten, ernst nehmen, mit Fachleuten sprechen, ausprobieren – und geduldig bleiben. Mit dem richtigen Wissen, einem aufmerksamen Blick und liebevoller Begleitung lässt sich viel erreichen.

Wenn die Haut deines Kindes anhaltend gerötet ist, rote Pusteln oder Flecken aufweist, starker Juckreiz, Schmerzen oder Brennen auftreten, dein Kind sich häufig oder unkontrolliert kratzt, es zu Entzündungen, Verkrustungen oder nässenden Stellen kommt, die Beschwerden sich trotz Pflege verschlechtern oder die Hautveränderungen dein Kind im Alltag oder psychisch belasten, solltest du nicht zögern, eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt aufzusuchen. Sie können das Kind bei Bedarf an Fachärztinnen und Fachärzte aus Bereichen wir Dermatologie oder Allergologie überweisen.

Tipp: Je besser du Veränderungen der Haut beobachten und dokumentieren kannst – etwa mit Fotos oder einem Symptomtagebuch –, desto gezielter kann die ärztliche Beratung erfolgen.

Die AOK Rheinland/Hamburg – mehr als nur versichert

  • Bonus- und Prämienprogramm

    Gesund leben, belohnt werden! Mit den AOK-Bonusprogrammen attraktive Prämien und Vorteile sichern.

    Mehr erfahren
  • AOK-Clarimedis

    Medizinische Beratung – 365 Tage im Jahr! AOK-Clarimedis hilft bei Diagnosen, Medikamenten & mehr – schnell & kompetent!

    Mehr erfahren
  • Zusatzversicherungen

    Mit einer Zusatzversicherung sichern Sie sich exklusive Leistungen über den gesetzlichen Schutz hinaus – von Zahnreinigung bis Auslandsbehandlung, und das zu attraktiven Konditionen.

    Mehr erfahren
  • Gesundheitskurse

    Die AOK Rheinland/Hamburg hält ein vielfältiges Kursangebot zu Fitness, Ernährung, Stressbewältigung und Rückengesundheit bereit.

    Mehr erfahren

Werde jetzt Mitglied bei der AOK Rheinland/Hamburg

Schnell und einfach unser Online-Formular ausfüllen und Mitglied werden.

Mitglied werden

Weitere Infos zum Thema Akne gibt’s hier:

Weitere Infos zum Thema Neurodermitis gibt’s hier:

Ich will immer up to date sein.

Der vigo-Newsletter

Du möchtest dich für Deine Gesundheit stark machen? Dann bist Du bei uns genau richtig! Hier findest Du spannende Infos rund um ein ganzheitlich gesundes Leben: gute Rezepte, Tipps für eine neue Sportart, fundiertes Expertenwissen und vieles mehr.

Mehr erfahren