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BMI, das Tool der Wahl? Körpergewicht bei Kindern wirklich verstehen

Ist mein Kind übergewichtig? Wo beginnt Adipositas? Ist der BMI ein geeignetes Maß oder sind die Perzentilenkurven die bessere Wahl? Wir geben Orientierung.

Was soll ich tun, wenn ich denke, dass mein Kind übergewichtig ist?

Du machst dir Sorgen, dass dein Kind übergewichtig sein könnte? Hier hilft es, zunächst einmal zu einer möglichst neutralen Betrachtung zu kommen: Bewegt sich das Kind ausreichend, ernährt es sich in der Regel gesund und hat es soziale Kontakte, die es ausgeglichen und zufrieden machen? Versuche, das Kind als Einzelperson zu sehen und nicht mit anderen Kindern wie Geschwistern, Schulkameraden oder Freunden direkt zu vergleichen. Jedes Kind hat seine eigene Figur und Konstitution.

Wirklich aufmerksam werden und ins Handeln kommen solltest du, wenn dein Kind schon übergewichtig ist und unter seinem Gewicht oder Äußeren leidet, es in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist oder wenn du eine weitere Gewichtszunahme beobachtest. Auch dann ist es gut, seine Gedanken und Beobachtungen zunächst für sich zu behalten. Und wenn du mit dem Kind darüber sprichst, ist möglichst großes Einfühlungsvermögen gefragt. Es sollte nicht das Gefühl haben, dass seine Eltern es – womöglich fälschlicherweise – für dick halten bzw. sie es dafür verurteilen oder sein Essverhalten ständig kontrollieren.

Was heißt „Übergewicht“ bei Kindern?

Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Auch in der körperlichen Entwicklung. Kinder wachsen in Phasen, weshalb sich das Verhältnis von Körpergröße zu Gewicht mal günstiger, mal ungünstiger entwickeln kann. Das hängt häufig mit dem Alter, dem Geschlecht und genetischen Faktoren zusammen.

Tools und Maßstäbe aus der kinder- und jugendärztlichen Praxis verhelfen zu Objektivität bei der Frage, ob ein Kind übergewichtig ist oder nicht. Dazu gehören: 

  • BMI (Body-Mass-Index) für Kinder – die Rechenformel „Gewicht in kg / (Größe in m)2“ setzt Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht ins Verhältnis. Das Ergebnis wird mit Durchschnittswerten verglichen und ist ein erster Indikator, ob der BMI im altersgerechten Normbereich liegt oder darüber. Nachteile des BMI: Er erlaubt nur eine Zeitpunktbetrachtung und lässt den Verlauf der individuellen Körperentwicklung außen vor. Außerdem kann er zu Fehlschlüssen verleiten, weil jeder Laie ihn anwenden kann, ohne das Kind ganzheitlich und mit medizinischem Kontext zu betrachten.
  • Perzentilenkurve – Die Perzentilenkurven gelten in der Kinder- und Jugendmedizin als aussagekräftiger, was die Diagnostik von Unter- und Übergewicht betrifft. Hier unterscheidet der Kinder- und Jugendarzt zwischen zwei Perzentilenkurven:
    - der BMI-Perzentilenkurve, bei der nach der obigen Formel errechnete BMI ins Verhältnis zur durchschnittlichen Entwicklung aller Kinder gleichen Alters und Geschlechts gesetzt wird und 
    - der Perzentilenkurve nach Größe und Gewicht, bei der diese beiden indviduellen Werte eines Kindes ins Verhältnis zur durchschnittlichen Entwicklung aller Kinder gleichen Alters und Geschlechts gesetzt wird.
    Die beiden Perzentilenkurven finden sich auch in den Untersuchungsheften, die je Kind seit Geburt geführt werden. In der Kinderarztpraxis wird regelmäßig überprüft, ob sich dein Kind gesund entwickelt. Dazu werden die Werte für BMI, Alter in die geschlechtsspezifische BMI-Perzentilenkurze und Alter, Größe und Gewicht in die geschlechtsspezifische Größe-Gewicht-Perzentilenkurve eingetragen. Nur unter Berücksichtigung beider Kurven lässt sich seine körperliche Entwicklung mit der von Gleichaltrigen vergleichen und ein eventuell vorhandenes Übergewicht bestätigen. Liegt ein Kind dabei im obersten 10-Prozent-Bereich (das heißt, nur 10 Prozent der Kinder sind schwerer), hat es Übergewicht oder sogar Adipositas. In diesem oberen 10-Prozent-Bereich gibt es drei Klassen auf dem BMI-Perzentilen-Kurve: Das BMI-Perzentil zwischen 90 und 97 signalisiert Übergewicht. Das BMI-Perzentil zwischen 97 und 99,5 steht für Adipositas und das BMI-Perzentil über 99,5 ist ein Indikator für extreme Adipositas.

Laut der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) sind in Deutschland rund 2 Millionen Kinder zwischen zwei und 17 Jahren (ca. 15 % aller Kinder und Jugendlichen in dem Alter) so stark übergewichtig, dass sie unter den Begriff „Adipositas“ fallen.

Welche Ursachen kann Übergewicht bei Kindern haben?

Übergewicht kann entstehen, wenn der Körper weniger verbraucht als die Energie, die ihm zugeführt wird. Es ist häufig eine Folge ungünstiger Ernährung, gepaart mit mangelnder Bewegung. Auch die Vererbung kann eine Rolle spielen. In seltenen Fällen ist auch eine Hormonstörung oder eine andere Erkrankung die Ursache. Mehr dazu liest du hier

Hast du den Eindruck, dass dein Kind übergewichtig ist, suche am besten deine kinder- und jugendärztliche Praxis auf. Dort kann man die Situation gemeinsam besprechen und passende Maßnahmen einleiten. Die Praxis ist auch die richtige Stelle, um die Gewichtsentwicklung zu kontrollieren und dabei zu helfen, Folgeerkrankungen zu vermeiden. Sie unterstützt euch auch als Familie, sodass das Thema Übergewicht zu Hause keinen allzu großen Stellenwert im täglichen Zusammenleben und in eurer Eltern-Kind-Beziehung einnimmt. 

Frau mit Headset beantwortet Kundenanfragen

Du hast Fragen zu Übergewicht bei Kindern? 

AOK-Clarimedis steht dir beratend zur Seite. 

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Weitere Infos zum Thema Übergewicht gibt’s hier:

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