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Übergewicht bei Kindern: Ursachen verstehen und frühzeitig vorbeugen

Übergewicht bei Kindern entwickelt sich oft unbemerkt. Wir erklären, welche Faktoren eine Rolle spielen, wie Eltern erste Zeichen erkennen und was sie im Alltag tun können.

Es sieht harmlos aus – ist es aber nicht

Ein Schokobrötchen zum Frühstück, eine Stunde mehr am Tablet, eine Stunde weniger Schlaf: Das alles gehört für viele Familien zum Alltag. Und hin und wieder ist das sicher unproblematisch. Doch wenn dies zur Gewohnheit wird, beginnt oft ein Prozess, der viel später erst sichtbar wird – auf der Waage, im Wohlbefinden oder in der Entwicklung des Kindes. Übergewicht im Kindesalter entsteht nicht immer plötzlich, sondern entwickelt sich häufig schleichend.

Wie viele Kinder sind betroffen – und erkennen Eltern das überhaupt?

Jedes zehnte Kind zwischen drei und 17 Jahren in Hamburg und im Rheinland ist übergewichtig, sieben Prozent der Kinder haben gar Adipositas – das zeigt der aktuelle Kindergesundheitsatlas der AOK Rheinland/Hamburg. Während Übergewicht bedeutet, dass das Körpergewicht über dem altersgemäß empfohlenen Bereich liegt, ist Adipositas eine ausgeprägte Form von Übergewicht – sie gilt als chronische Erkrankung und ist mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden.

Auffällig ist: Je älter die Kinder werden, desto häufiger tritt starkes Übergewicht auf. Besonders hoch ist der Anteil bei Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren. In dieser Altersgruppe leidet laut Elternangaben rund jedes siebte Kind an Adipositas.

Dabei ist das offenbar nur die Spitze des Eisbergs, diele Eltern schätzen das Gewicht ihres Kindes dabei falsch ein. Die Studie zeigt, dass es eine deutliche Lücke zwischen dem objektiven Gesundheitszustand und der subjektiven Wahrnehmung gibt. Mit anderen Worten: Selbst wenn das Kind bereits gesundheitlich belastet ist, erkennen viele Eltern es (noch) nicht oder tun sich schwer, es einzuordnen. Das führt dazu, dass frühe Signale häufig übersehen werden. Und damit auch die Chance, rechtzeitig gegenzusteuern.

Übergewicht ist bei 10 % der 3- bis 17-Jährigen ein Thema. Aber: Nur rund 44 % der betroffenen Eltern wissen, an wen sie sich bei Sorgen wenden können.

Warum Übergewicht nicht nur mit Essen zu tun hat

Starkes Übergewicht bei Kindern entsteht durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Manche lassen sich beeinflussen, andere nicht. Hier ein Überblick über die wichtigsten Ursachen und Einflussfaktoren:

Zu wenig Bewegung

Viele Kinder bewegen sich im Alltag wenig – Schulwege werden mit dem Auto zurückgelegt, Freizeit spielt sich zunehmend drinnen ab. Auch der Schulsport reicht meist nicht aus, um den Grundumsatz zu steigern. Der Körper verbrennt weniger Energie, die Muskulatur baut sich ab – Gewichtszunahme ist oft die Folge.

Ungünstige Ernährung

Zu süß, zu fett, zu oft stark verarbeitet – viele Kinder essen regelmäßig Lebensmittel, die zwar schnell verfügbar, aber arm an Nährstoffen sind. Fertiggerichte, Snacks und gezuckerte Getränke enthalten oft „versteckte Kalorien“, die sich summieren. Wenn dann auch die Sättigung ausbleibt oder das Essen nebenbei passiert, fällt es schwer, den Überblick zu behalten.

Wenig und unregelmäßiger Schlaf

Schlafmangel hat weitreichende Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Wenn Kinder zu wenig oder unregelmäßig schlafen, kann das den Hormonhaushalt durcheinanderbringen. Studien zeigen: Weniger Schlaf führt zu gesteigertem Appetit, mehr Heißhunger und einer geringeren Fähigkeit zur Selbstregulation.

Psychische Belastung

Stress im Alltag, Unsicherheit, Konflikte oder Vernachlässigung – all das kann sich auf das Essverhalten auswirken. Manche Kinder essen aus Frust, andere zur Beruhigung oder aus Langeweile. Wenn emotionale Bedürfnisse mit Essen kompensiert werden, wird Ernährung zur Bewältigungsstrategie.

Genetische Veranlagung

Manche Kinder haben von Geburt an eine geringere Fettverbrennung oder ein verändertes Hunger- und Sättigungsgefühl. Genetik bestimmt allerdings nicht, ob ein Kind übergewichtig wird, sondern nur, wie leicht oder schwer es ihm fällt, gesund zu bleiben.

Mediennutzung und Werbeeinflüsse

Lange Bildschirmzeiten bedeuten: wenig Bewegung und ständige Reize. Viele Kinder sehen täglich Werbung für ungesunde Lebensmittel, oft sogar gezielt auf sie zugeschnitten. Gleichzeitig fehlt beim Fernsehen oder Zocken häufig das natürliche Hunger- und Sättigungsgefühl.

Frühe Essstörungen

Auch Kinder können von gestörtem Essverhalten betroffen sein – zum Beispiel in Form von Binge Eating. Dabei kommt es zu wiederholtem, unkontrolliertem Essen großer Mengen. Solche Muster entwickeln sich oft unbemerkt, können das Gewicht aber langfristig beeinflussen und belasten.

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Was du tun kannst – bevor es problematisch wird

Übergewicht bei Kindern entsteht schleichend. Das heißt aber auch: Je früher du anfängst, gesündere Routinen zu etablieren, desto mehr kannst du bewirken. Schon kleine Anpassungen im Alltag können viel bewirken.

Ernährung: gemeinsam, bewusst, alltagstauglich

  • Gemeinsam essen:Kinder profitieren von festen Mahlzeiten im Familienrahmen – ohne Ablenkung durch Fernseher oder Tablet.
  • Wasser statt Süßgetränke: Softdrinks, Fruchtsäfte oder Milchmischgetränke enthalten oft mehr Zucker als vermutet.
  • Brotdosen-Check: Vollkornbrot, Obst, Gemüse, wenig Süßes – so sieht eine ausgewogene Schulverpflegung aus.
  • Bewusst genießen: Essen ist kein Nebenbei-Thema. Wer in Ruhe isst, lernt auf den Körper zu hören.

Bewegung: jeden Tag, ohne Leistungsdruck

  • Alltagswege nutzen: Der Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad ist tägliche Bewegung – ganz ohne Zusatzaufwand.
  • Bildschirmzeit begrenzen: Weniger sitzen bedeutet mehr Möglichkeiten für Spiel und Aktivität.
  • Bewegung in den Alltag integrieren: Toben im Garten, tanzen im Wohnzimmer, ballspielen auf dem Hof – alles zählt.

Schlaf: regelmäßig, ruhig, erholsam

  • Abendrituale einführen: Vorlesen, ruhige Musik oder kuscheln helfen beim Abschalten.
  • Bildschirme am Abend vermeiden: Das blaue Licht stört den Schlafrhythmus.
  • Feste Schlafzeiten einhalten: Auch am Wochenende – so bleibt der innere Rhythmus stabil.

Vorbild sein, Kind stärken

Kinder beobachten genau, wie Erwachsene essen, sich bewegen oder mit Stress umgehen. Wer selbst gesunde Routinen lebt – ohne Perfektion –, zeigt seinem Kind: Gesundheit ist etwas Alltägliches, kein Zwang.

Eltern sollten zudem versuchen, über Gesundheit zu sprechen, nicht über Gewicht. Letzteres kann nämlich verunsichern oder beschämen. Wichtiger ist es, das eigene Kind zu ermutigen:

  • „Du bist wichtig.“
  • „Dein Körper darf sich gut anfühlen.“
  • „Wir sorgen gemeinsam dafür, dass es dir gut geht.“

Kleine Schritte, große Wirkung – warum Prävention wirkt

Gesundheit entsteht im Alltag, deshalb braucht Prävention keine Diätpläne, keine Fitness-Challenges, keine perfekten Routinen, Kontrolle oder Druck. Es geht nicht um Verbote, sondern um Ausgewogenheit, Achtsamkeit und bewusste Entscheidungen – beim Essen ebenso wie bei der Alltagsgestaltung. Entscheidend ist, dass jedes Kind seinen eigenen Weg gehen darf. Denn: Gesundheit ist nicht gleich Dünnsein – und jeder Körper sieht anders aus. 

Unterstützung holen – diese Hilfsangebote gibt es

Gerade wenn es um die Gesundheit des eigenen Kindes geht, wünschen sich viele Eltern professionelle Unterstützung – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit konkreter Hilfe. Die AOK Rheinland/Hamburg begleitet Familien mit Programmen, Kursen und persönlicher Beratung – unkompliziert, alltagstauglich und oft direkt in der Nähe. Bei Verdacht auf eine Essstörung ist ärztlicher oder psychologischer Rat wichtig.

FAQ

1. Wie entsteht Übergewicht bei Kindern?

Übergewicht bei Kindern entsteht meist durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, zu wenig Schlaf, psychische Belastungen und lange Bildschirmzeiten. Auch genetische Veranlagung und frühkindliche Gewohnheiten spielen eine Rolle. Oft verstärken sich diese Einflüsse gegenseitig – deshalb ist es wichtig, früh hinzuschauen und Veränderungen im Alltag umzusetzen.

2. Woran erkenne ich, ob mein Kind übergewichtig ist?

Ob ein Kind übergewichtig ist, zeigt sich nicht allein auf der Waage. Kinderärztinnen und -ärzte beurteilen das Gewicht anhand sogenannter Perzentilenkurven, die Alter, Größe und Geschlecht berücksichtigen. Der Body-Mass-Index (BMI) kann ein erster Hinweis sein – entscheidend ist aber immer die individuelle ärztliche Einschätzung.

3. Was hilft, damit es gar nicht erst so weit kommt?

Frühzeitige Prävention ist der wichtigste Schritt. Schon kleine Veränderungen können viel bewirken: regelmäßige Bewegung im Alltag, eine ausgewogene Ernährung, feste Schlafzeiten und ein liebevoller Umgang mit dem eigenen Körper. Eltern, die mit gutem Beispiel vorangehen, stärken nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Selbstwertgefühl ihres Kindes.

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Weitere Infos zum Thema Übergewicht gibt’s hier:

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